pH-Wert

  • Das Verhältnis zwischen den im Wasser gelösten Säuren und Basen gibt der pH-Wert an.
    Somit entspricht der pH-Wert der Konzentration der Wasserstoffionen H+ im Wasser.
    Der pH-Wert ist temperaturabhängig und nimmt bei steigender Temperatur zu.
    Gemessen wird der pH-Wert mit pH - Elektroden.
    In diesem Lexikon-Eintrag wird erwähnt, wie der pH-Wert gesenkt, oder auch erhöht werden kann.

    Wasser ist nicht gleich Wasser. Das trifft für Meerwasser genauso zu, wie für Süßwasser.

    Die Chemie des Wassers ist heute weitgehend bekannt und lässt sich in verschiedenen Werten ausdrücken.

    Die Wasserhärte und der ph-Wert sind die beiden wichtigsten und deren Bedeutung sollte auch ein Aquaristik-Einsteiger kennen.

    Um eine gut funktionierende Vergesellschaftung zu erzielen, ist es ratsam, Individuen auszuwählen, die so gut wie möglich identische Anforderungen an das Wasser stellen.

    Es gibt verschiedene Testmöglichkeiten mit Tröpfchen oder Stäbchen, die allerdings nicht immer sehr genau sind, aber Tiere sind flexibler als man denkt.

    Sie kommen mit vielerlei Wässern zurecht.

    Nur drastische Änderungen sollte man vermeiden.

    Die Tiere zu beobachten bringt oft mehr als Testen, zumal ältere oder bereits überlagerte Testmittel falsche Werte anzeigen können.


    Der pH-Wert gibt den Säuregrad oder die Alkalität des Wassers an.

    Der Wert 7 zeigt den neutralen Punkt an (das Wasser ist also weder sauer noch basisch).

    Wasser mit einem pH-Wert größer als 7 ist basisches Wasser. Wasser mit einem pH-Wert unter 7 ist saures Wasser.

    Der pH-Wert kann im Bereich von 1 (sehr sauer) bis 14 (sehr basisch) liegen.

    Zum Beispiel ist der pH-Wert der meisten Flüsse im Amazonasurwald typischerweise sauer, im Durchschnitt liegt er zwischen 5 und 5,6 – während er in bestimmten Seen Zentralafrikas fast mit Meerwasser vergleichbar ist, das heißt zwischen 8 und 8,5 liegt.


    pH < 7 als saure wässrige Lösung

    pH = 7 als neutrale wässrige Lösung

    pH > 7 als basische (alkalische) wässrige Lösung

    Der pH-Wert hängt mit der Karbonathärte (KH) des Wassers, sowie dem im Wasser gelösten CO 2 zusammen.
    Je niedriger die KH ist, desto höher ist die Menge an gelöstem CO 2 , je niedriger der pH-Wert.

    Möglichkeiten um den pH-Wert zu senken:

    Bevor der pH-Wert gesenkt wird, muss zuerst der KH gesenkt werden. Denn wenn der KH zu hoch ist, verhindert die Pufferkapazität des Wassers, dass der pH-Wert absinkt.

    - Eine Möglichkeit besteht darin, das Wasser mit im Torf enthaltener Huminsäure langsam anzusäuern.

    - Weniger effektiv, aber auf natürlicher Weise, ist die Verwendung von Erlenzapfen oder Eichenblättern. Zudem wird durch deren Anwendung das Wasser eine leichte Braunfärbung erhalten, welche bei Schwarzwasserbiotopen durchaus erwünscht ist.

    Mit dem Einsatz von Seachem Purigen kann eine unerwünschte Verfärbung wieder entfernt werden und schafft so farbloses Wasser.

    - Die Zufuhr von CO2 (Kohlendioxid) senkt den pH-Wert nur als Nebeneffekt.

    Nur etwa 1% des im Aquarienwasser gelösten CO2 reagiert zu Kohlensäure, welche den ph-Wert reduziert.

    Auf welchen genauen Wert der pH sinkt, hängt von der CO2 -Konzentration und von der Karbonathärte (KH) des Aquarienwassers ab.

    - Soli-Böden sind Bodengründe, die durch ihre Kationen-Austauschfähigkeit dem Wasser Härtebildner entziehen und so die Karbonhärte und den pH-Wert senken.

    Das Wasser pendelt sich bei der Verwendung von Soli-Böden auf einen pH-Wert von ca. 6,5 ein.

    Die Wirkung des Solis lässt allerdings mit der Zeit nach und er muss dann ausgetauscht werden.

    - Eine weitere Möglichkeit den pH-Wert zu senken, sind wasseraufbereitende Präparate, wie z.B. pH-Minus von JBL, welches auf natürliche Säuren basiert.

    Hierbei sollte vor der Anwendung die Karbonathärte (KH) ermittelt werden, um die Zugabemenge zu bestimmen.
    Seachem Discus Buffer ist ein auf Phosphat basierender Puffer zur pH-Absenkung.

    Zusätzlich wird das Wasser durch Ausfällung von Calcium und Magnesium enthärtet.


    Möglichkeiten um den pH-Wert zu erhöhen:

    Um massiven Stress für die Fische zu vermeiden, sollte eine plötzliche Erhöhung des pH-Wertes vermieden werden.


    - Einige Möglichkeiten den pH-Wert zu erhöhen sind, das Einbringen von Kalksteinfelsen, kalziumreicher Kies oder zerkleinerte Muscheln.

    Der Carbonatgehalt wird somit erhöht, was den pH-Wert nach oben nimmt.

    - Eine gute Oberflächenbewegung lässt den pH-Wert auch ansteigen, indem CO2 ausgetrieben wird.

    Bei einem eher harten Ausgangswasser und einen KH-Wert über 5° lässt sich mit dieser Methode ein pH-Wert von ca. 7,5 erreichen.

    - Günstig ist auch die Methode den pH-Wert mit Natron (Natriumhydrogencarbonat alter gebräuchlicher Name Natriumbicarbonat) zu erhöhen, welches es im Supermarkt, in der Drogerie und in Apotheken zu kaufen gibt.

    Dieses sollte aber niemals direkt ins Aquarium geschüttet werden, sondern vor der Zugabe in Aquarien- oder Leitungswasser gelöst werden.

    Natriumhydrogencarbonat hat selbst einen pH-Wert von 8,4.

    Höher kann mit dieser Methode der pH-Wert auch nicht steigen und eine Überdosierung wird somit auch ausgeschlossen.

    - Teilwasserwechsel


    Beispiele einiger Aquarienfische

    Saures Wasser benötigen Fische wie: Diskusbuntbarsche, L-Welse, Skalare, Neons, Ziersalmler, Labyrinthfische u.a.

    Neutrales Wasser benötigen Fische wie: Feuermaulbuntbarsche, Guppy, Platy u.a.

    Alkalisches Wasser benötigen Fische wie: Buntbarsche aus dem Tanganjika- und Malawisee

Kommentare 3

  • lt. Wikipedia gibt es folgende Effekte bei Temperaturänderungen:


    Temperaturabhängigkeit

    Die Gleichgewichtskonstante der Wasserdissoziation Kw ist temperaturabhängig:

    Bei 0 °C beträgt sie 0,115 · 10−14 (pKw = 14,939),
    bei 25 °C: 1,009 · 10−14 (pKw = 13,996),
    bei 60 °C: 9,61 · 10−14 (pKw = 13,017).

    Die Summe von pH + pOH verhält sich dementsprechend (14,939, 13,996 bzw. 13,017).


    Die pH-Werte von Lösungen sind temperaturabhängig. Beispiel: Eine einmolare Phenollösung hat bei einer Temperatur der Lösung von 30 °C einen pKs-Wert des Phenols als Phenyl-OH von 10. Die Lösung hat einen pH-Wert von etwa 4,5. Ändert sich die Temperatur, so treten drei gekoppelte Effekte auf. Der erste ist der weitaus wichtigste.

    1. Die Gleichgewichtskonstante K für die Dissoziation von Phenol nimmt mit steigender Temperatur zu, damit auch die Dissoziation der Säure. Vergrößert sich K sinkt also der pH-Wert, und umgekehrt: P h O H ⟶ K ≫ P h O − + H + {\displaystyle \mathrm {PhOH\,{\stackrel {K\gg }{\longrightarrow }}\,PhO^{-}+H^{+}} } [Blockierte Grafik: https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/204942d37c08196f929da9abe4adcbc91973170c]
    2. Bei einer Temperaturabsenkung von 30 °C auf 20 °C hat Phenol eine geringere Löslichkeit in Wasser. Es lösen sich nur ca. 0,9 mol/l. So steigt der pH-Wert auf rund 4,55. Dieser Effekt spielt nur eine Rolle für Lösungen nahe der Löslichkeitssättigung.
    3. Bei einer Temperaturerhöhung vergrößert sich das Volumen der Lösung geringfügig und die molare Konzentration an Phenol verringert sich (Mol pro Volumen). Somit steigt der pH-Wert differentiell. Analog sinkt der pH-Wert bei einer Temperaturerniedrigung.
  • Zitat

    Der pH-Wert ist temperaturabhängig und nimmt bei steigender Temperatur zu.

    Der pH-Wert nimmt mit steigender Temperatur ab.

    Die Temperaturabhängigkeit des pH-Wertes wird im wesentlichen durch die Temperaturabhängigkeit der Konstante K für die Dissoziation bestimmt.

    Die Gleichgewichtskonstante K für die Dissoziation nimmt mit steigender Temperatur zu, damit auch die Dissoziation der Säure. Vergrößert sich K, sinkt also der pH-Wert,

    Die Konzentrationsverringerung durch Volumenerhöhung bei Temperaturerhöhung hat dagegen einen wesentlich geringeren Einfluss.